Projekte

Generationenprojekte in Berggemeinden 2020 -2023

Wie können Engagement und Partizipation von Jugendlichen und älteren Menschen in einer Gemeinde gefördert werden? Jugendliche aber auch die Generation 65+ gehören zu jenen Gesellschaftsschichten, die im Gemeindealltag gerne untergehen. Sie haben jedoch spezifische Bedürfnisse denen begegnet werden sollte. Um das Potential dieser Bevölkerungsgruppen zur vollen Entfaltung zu bringen, ihre Mitwirkung in der Gemeinde zu sichern und die Gemeinde insgesamt attraktiver zu machen, hat Aida Schweiz das Projekt «Generationenprojekte in Berggemeinden» durchgeführt. Das Projekt hatte zum Ziel die Gemeinden zu befähigen, das Engagement und die Partizipation von Jugendlichen als auch von älteren Menschen durch Zugang zu Expertenwissen oder direkter finanzieller Förderung von geeigneten Strukturen zu verbessern. Im Idealfall sind es generationenübergreifende Massnahmen die in den Gemeinden getroffen werden. Das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) stellte eine Kofinanzierung von 60.000 CHF für ganz verschiedene Generationenprojekte in der Schweiz zur Verfügung. Dabei ging es zum Beispiel um ein Schulgarten-Projekt in Ernen in dem SchülerInnen mit SeniorInnen gemeinsam gärtnern. Um ein Begegnungszentrum mit Spiellandschaft in der Gemeinde Sattel; eine Quartieraufwertung und ein Theaterworkshop im Unterengadin; gemeinsame Sanierungsarbeiten an historischen Wasserleitungen (Suonen) in Saas Fee https://www.saas-fee.ch/de/kultur-brauchtum/projekt-suone-halte ein Landartfestival im Safiental https://artsafiental.ch/ und den Aufbau einer Lokalgruppe zur familienergänzenden Kinderbetreuung im Lugnez https://www.cumbiniala.ch/verein-cumbiniala .

ERFA Dorfkernerneuerung 28. Oktober 2019 in Grengiols

Dorfkerne in den Bergregionen entvölkern sich aufgrund von Abwanderung und Überalterung. Häuser stehen leer und zerfallen. Um zu verhindern, dass im Dorfkern endgültig die Lichter ausgehen, wurden in den letzten Jahren schweizweit zahlreiche Projekte gestartet. Die Initianten stehen jeweils vor ähnlichen Problemen, wenn es darum geht, eine nachhaltige Nutzung sicherzustellen oder die Finanzierung zu gewährleisten. Das Gemeindenetzwerk Allianz in den Alpen Schweiz organisierte – unter Mitwirkung weiterer Organisationen – am 28. Oktober 2019 in Grengiols (VS) den ersten praxisbezogenen Erfahrungsaustausch zum Thema Dorfkernerneuerung.

Willkommenskultur im ländlichen Raum

Wie werden Gemeinden im ländlichen Raum und in den Berggebieten für Zuwanderer attraktiver?

 

Ausgangslage

Mehr als ein Viertel der Bevölkerung der Schweiz lebt in den ländlichen Räumen und Berggebieten. Diese Regionen sind nicht nur Lebens- und Wohnraum der Bevölkerung, sondern sie erfüllen auch wichtige Funktionen als Wirtschafts-, Erholungs- und Identifikationsraum sowie als Raum mit hohen Natur und Landschaftswerten.

Globalisierung, gesellschaftlicher Wandel und Umweltveränderungen beeinflussen die Entwicklung der ländlichen Räume und Berggebiete und stellen für diese Regionen unveränderbare und grosse Herausforderungen dar. Die Schweizer Politik des Bundes für die ländlichen Räume und Berggebiete definiert 12 Herausforderungen, wobei als erste das Bevölkerungswachstum und die Zersiedelung sowie die Abwanderung und die Überalterung genannt werden. Als weitere Herausforderung gelten unter anderem die (trans)nationalen Migrationsbewegungen. Vor diesem Hintergrund hat das Gemeindenetzwerk ein Projekt entwickelt, welches zum Ziel hat, durch eine gelebte Willkommenskultur die Auswirkungen von Abwanderung und Überalterung in den Bergregionen zu mildern.

 

Willkommenskultur: Was soll erreicht werden?

Die Bergregionen müssen als Wohnräume wieder attraktiver werden. Familien und Fachkräfte sollen nachhaltig angezogen werden. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es einer Vielzahl von Massnahmen, die unter dem Begriff „Willkommenskultur“ zusammengefasst werden können. Vier Mitgliedsgemeinden von Allianz in den Alpen Schweiz haben im Rahmen des Projektes Aktivitäten gestartet. In den Gemeinden Fully (Kanton Wallis) und Safiental (Kanton Graubünden) haben Workshops begonnen in welchen mit der Bevölkerung Fragen diskutiert wurden wie: „Wie sind wir als Talgemeinschaft zu Neuzuzügern“ und „Was gefällt mir an unserer Gemeinde, Wie könnte ich dazu beitragen, dass Stärken besser zum Tragen kommen?“ Ganz bewusst sollen Einheimische und Neuzuzüger zu ihrer Meinung befragt werden. Die Workshops sind auch darauf ausgelegt ein Gefühl entstehen zu lassen, dass jeder Einzelne etwas beitragen kann und dass nicht einfach alles an den Gemeinderat delegiert werden soll. In der Gemeinde Lumnezia (Kanton Graubünden) ist eine Umfrage zu den Bedürfnissen von Einheimischen und Neuzuzügern am Laufen und in Isérables (Kanton Wallis) werden Überlegungen angestellt wie der Dorfplatz zu einer Begegnungszone wird und die Bedürfnisse von Pendlern und Unternehmen erhoben.