1.3 Kooperation als willkommener Hebel


Die Einführung neuer digitaler Technologien ist eine grosse finanzielle Herausforderung für die befragten Betriebe. Zudem fehlt an allen Ecken und Enden die Zeit, um sich über mögliche Anwendungen zu informieren und sich weiterzubilden. Sinnvoll wäre es deshalb, vermehrt zusammenzuspannen und beispielsweise den Einkauf, die Logistik und den Verkauf gemeinsam mit anderen Produzenten zu organisieren. Hier bieten digitale Plattformen wie z.B 100% Bio Valposchiavo, öserix in Appenzell Innerrhoden (https://oeserix.ch/) oder die Webseite des Vereins Agricultura Val Müstair (https://agricultura-valmuestair.ch/), welche über 30 Produzenten aus den Branchen Milch, Fleisch und Getreide vereinigt, grosses Potential.

Weiteres Potenzial besteht im Bereich Social Media. Damit kann der Betrieb persönlicher vorgestellt werden und die Zahlungsbereitschaft für hochwertige, regionale Produkte erhöht werden. Vielen Betriebsleiterinnen und Betriebsleitern fehlt aber die Zeit für eine effektive Bewirtschaftung von sozialen Medien. Eine mögliche Lösung wäre auch hier, nach Synergien Ausschau zu halten. Im Val Müstair bietet sich eine Kooperation mit der Biosfera (https://www.val-muestair.ch/de) an. Die Direktvermarkter könnten zusammen mit der Biosfera unter dem Account des Vereins «Agricultura Val Müstair» auftreten. Für die landwirtschaftliche Beratung kann gefolgert werden, dass das Zusammenbringen von Akteuren in Zukunft noch mehr Gewicht erhält und dass digitale Anwendungen für deren Koordi-nation eine entscheidende Hilfe darstellen.